Einführung

Die Trinkwasserverordnung (TrinkwV) in Deutschland hat eine entscheidende Novelle erfahren, die bedeutende Auswirkungen auf Immobilienverwalter hat. Mit der Umsetzung wichtiger europäischer Vorgaben für den Trinkwasserschutz in nationales Recht, stellt die novellierte TrinkwV sicher, dass Trinkwasser weiterhin von hoher Qualität und sicher für die Gesundheit bleibt. In diesem Beitrag beleuchten wir die wichtigsten Änderungen und Pflichten, die sich daraus für Immobilienverwalter ergeben.

Wesentliche Änderungen der TrinkwV

1. Risikobasierter Trinkwasserschutz: Die novellierte Verordnung führt einen risikobasierten Ansatz für den Trinkwasserschutz ein. Dies bedeutet, dass Wasserversorger nun verpflichtet sind, potenzielle Risiken und Gefahren für die Wasserversorgung frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Die Bewertung erstreckt sich über die gesamte Wasserversorgungskette – von der Gewinnung bis hin zur Entnahme.
2. Neue Parameter und niedrigere Grenzwerte: Es wurden neue Parameter für die chemische Überwachung des Trinkwassers eingeführt, darunter die Überwachung von per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS), welche in verschiedenen Industrieprodukten enthalten sind und schwer abbaubar sind. Darüber hinaus werden die Grenzwerte für Schadstoffe wie Chrom, Arsen und Blei gesenkt.
3. Einführung eines Grenzwertes für PFAS: Ab dem 12. Januar 2026 gilt ein Summengrenzwert von 0,1 Mikrogramm pro Liter für eine Gruppe von 20 PFAS-Substanzen. Ab 2028 wird dieser Grenzwert für vier spezielle PFAS-Substanzen auf 0,02 µg/L verschärft.
4. Austausch von Bleileitungen: Bleileitungen müssen bis zum 12. Januar 2026 ausgetauscht oder stillgelegt werden, da Blei bereits in niedrigen Mengen gesundheitsgefährdend ist.

Verpflichtungen für Immobilienverwalter

Als Immobilienverwalter sind Sie nun gefordert, die Einhaltung dieser neuen Vorschriften sicherzustellen. Dies beinhaltet:

• Überwachung der Wasserqualität: Stellen Sie sicher, dass das Wasser in Ihren Immobilien den neuen Standards entspricht, insbesondere in Bezug auf die neu eingeführten Parameter.
• Informations- und Meldepflicht: Informieren Sie Mieter und Nutzer über die Wasserqualität und melden Sie Grenzwertüberschreitungen unverzüglich an die zuständigen Behörden.
• Sanierung von Trinkwasserinstallationen: Planen Sie den Austausch oder die Stilllegung alter Bleileitungen in Ihren Immobilien.
• Dokumentation und Nachweisführung: Halten Sie alle Maßnahmen und Kontrollergebnisse sorgfältig dokumentiert, um bei behördlichen Anfragen reagieren zu können.

Abschluss

Die Trinkwasserverordnung ist ein wesentlicher Bestandteil des Gesundheitsschutzes in Deutschland. Als Immobilienverwalter spielen Sie eine zentrale Rolle bei der Umsetzung dieser Vorschriften. Die Einhaltung dieser Richtlinien ist nicht nur eine rechtliche Verpflichtung, sondern trägt auch zum Wohlergehen Ihrer Mieter und zur langfristigen Werterhaltung Ihrer Immobilien bei. Bleiben Sie informiert und handeln Sie proaktiv, um Ihren Verpflichtungen nachzukommen und einen Beitrag zum Schutz unserer wertvollen Wasserressourcen zu leisten.