Das Wohnungseigentumsgesetz (WEG) bildet die rechtliche Grundlage für das Zusammenleben in einer Eigentümergemeinschaft und regelt eine Vielzahl von Aspekten, die für das harmonische Miteinander der Wohnungseigentümer entscheidend sind. Dieses Gesetz definiert die Rechte und Pflichten der Eigentümer, der Gemeinschaft der Wohnungseigentümer (GdW) und der Verwaltung und sorgt dafür, dass das gemeinschaftliche Eigentum ordnungsgemäß verwaltet wird.
Innerhalb der Gemeinschaft der Wohnungseigentümer kann es zu unterschiedlichen Meinungen kommen, insbesondere wenn es um den Umgang mit Gemeinschaftsflächen geht. Typische Konfliktpunkte sind die Reinigung des Treppenhauses, die Beleuchtung der Wohnanlage oder der Zeitplan für Modernisierungen, wie die Anschaffung einer neuen Heizungsanlage. Auch bauliche Maßnahmen, etwa energetische Sanierungen, können zu kontroversen Diskussionen führen. Um solche Meinungsverschiedenheiten zu klären, hat der Gesetzgeber im WEG klare Regelungen getroffen, die die Organisation und Beschlussfassung innerhalb der GdW betreffen.
Ein zentraler Bestandteil des Wohnungseigentumsgesetzes ist die Teilungserklärung. Diese Urkunde, die von einem Notar beglaubigt wird, regelt die formelle Aufteilung eines Grundstücks samt Gebäude in verschiedene Wohneinheiten und deren Miteigentumsanteile. Die Teilungserklärung ist rechtlich notwendig, um den Verkauf und Erwerb einzelner Wohnungen oder ganzer Mehrfamilienhäuser zu ermöglichen. Ohne eine solche Erklärung ist ein Eintrag des Wohneigentums in das Grundbuch nicht möglich.
Inhalt der Teilungserklärung
Die Teilungserklärung enthält eine Vielzahl wichtiger Informationen und Festlegungen, die das Zusammenleben und die Nutzung der Immobilie regeln. Dazu gehören:
· Lage, Größe und Beschreibung des Grundstücks: Diese Angaben schaffen Klarheit über die genaue Ausdehnung des Eigentums.
· Anzahl und Beschreibung der Wohnungen: Jede Wohneinheit wird detailliert beschrieben, einschließlich der Größe und der exakten Lage.
· Eigentumsverhältnisse: Die Eigentumsanteile am Gesamtobjekt werden in Bruchteilen, etwa in Hundertstel oder Tausendstel, festgelegt.
· Aufteilung in Sonder- und Gemeinschaftseigentum: Es wird genau definiert, welche Teile des Gebäudes im alleinigen Eigentum der Wohnungseigentümer stehen und welche gemeinschaftlich genutzt werden.
· Sondernutzungsrechte: Bestimmte Teile des Gemeinschaftseigentums können einzelnen Eigentümern zur ausschließlichen Nutzung zugewiesen werden, etwa ein Garten, der ausschließlich einer Erdgeschosswohnung zur Verfügung steht.
· Kostenaufteilung: Die Teilungserklärung regelt auch, wie die Kosten für die Erhaltung und Verwaltung des Gemeinschaftseigentums unter den Eigentümern aufgeteilt werden.
· Gemeinschaftsordnung: In einigen Fällen enthält die Teilungserklärung auch eine Gemeinschaftsordnung, die das Zusammenleben und die Nutzung der gemeinschaftlichen Anlagen weiter regelt.
Wenn Sie sich intensiver mit den Bestimmungen des Wohnungseigentumsgesetzes befassen möchten, steht Ihnen der vollständige Gesetzestext online zur Verfügung. Dieser besteht aus vier Teilen und mehreren Abschnitten, die detailliert die verschiedenen Aspekte des Wohneigentums regeln.
Shari Heep ist Juristin mit Fokus auf IT- Recht und Gründerin & CEO von SCALARA. Sie hat schon seit ihrem Abitur in der familiären Hausverwaltung mitgearbeitet und dort vor allem die digitale Transformation vorangetrieben. Durch ihre praktische Erfahrung aus der Immobilien- und Verwaltungsbranche kennt sie die Herausforderungen der Branche sehr genau.
Mit der Gründung von SCALARA hat Shari ihre Leidenschaft für alles Digitale mit ihren Verwalterwurzeln verbunden.
