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Die Immobilienbranche in der Krise: ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex 2023 zeigt düstere Aussichten

4.4.2024
2 Minuten

Die Sommerbefragung der Immobilienunternehmen im Jahr 2023 im Rahmen des ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex (ISI) hat alarmierende Ergebnisse zutage gebracht. Die Marktlage in der Immobilienbranche verschlechtert sich weiterhin, und die Aussichten sind düster. Wir werfen einen Blick auf die Entwicklungen, Probleme und mögliche Lösungen in diesem herausfordernden Umfeld.

Die Immobilienbranche sieht sich mit anhaltend schwierigen Zeiten konfrontiert, wie die aktuelle Sommerbefragung des ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex (ISI) für das Jahr 2023 zeigt. Der Gesamtwert des Immobilienklimas ist auf besorgniserregende -4,3 gefallen, was einem Rückgang von -5,6 Punkten im Vergleich zum Vorquartal entspricht. Besonders beunruhigend ist der Wert von +4,7 für die Geschäftslage, der den niedrigsten Wert seit Beginn der Befragung im Jahr 2014 markiert.

Die Entwicklung des Immobilienmarktes in den letzten Quartalen ist alarmierend. Die Erwartungen für die nächsten 12 Monate haben sich kaum verbessert, und die Branche scheint sich weiter im Abschwung zu befinden. Dieser Abwärtstrend wird maßgeblich von einem ungünstigen Marktumfeld geprägt, das hohe Zinsen und steigende Baukosten mit sich bringt.

Die Ergebnisse der Befragung zeigen deutlich, dass die verschiedenen Marktsegmente unterschiedlich von dieser Krise betroffen sind:

  • Der Bürosektor verzeichnet den stärksten Einbruch bei der Geschäftslage, während die Erwartungen negativ bleiben. Das Büroklima rutscht damit ins Negative, was auf eine steigende Leerstandsquote und eine Verlagerung der Nachfrage hinweist.
  • Der Handelsimmobiliensektor leidet unter dem schwachen privaten Konsum und den Sorgen über die hohe Inflation, die die Kaufkraft beeinträchtigt.
  • Im Wohnsegment verbessern sich Lage und Erwartungen leicht, bleiben jedoch insgesamt im Abschwung aufgrund hoher Bau- und Modernisierungskosten.
  • Projektentwickler stecken in einer tiefen Rezession fest, geprägt von negativen Geschäftslagen und pessimistischen Erwartungen.

Die aktuellen Sonderfragen der Befragung befassen sich mit der Umsetzung von Baugenehmigungen im Neubau und der Entwicklung der Nachfrage. Es zeigt sich, dass viele Bauvorhaben nicht wie geplant umgesetzt werden, aufgrund gestiegener Kreditzinsen und hoher Baupreise. In Bezug auf die Nachfrage gibt es uneinheitliche Erwartungen, wobei im Wohnimmobiliensegment eine zunehmende Nachfrage erwartet wird, während die Nachfrage nach Immobilien zur Selbstnutzung voraussichtlich zurückgeht.

Die Immobilienbranche steht vor erheblichen Herausforderungen, die durch eine Kombination aus hohen Zinsen, steigenden Baukosten und einer schwachen Konsumnachfrage verschärft werden. Die unterschiedlichen Marktsegmente sind unterschiedlich betroffen, aber insgesamt deuten die Zahlen auf eine anhaltende Krise hin.

Es ist also offensichtlich, dass die Immobilienbranche vor großen Herausforderungen steht. In dieser schwierigen Zeit ist es entscheidend, Lösungen zu finden, um die Branche wieder auf den Weg des Wachstums zu bringen. Dies erfordert möglicherweise eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren und kreative Ansätze, um die aktuellen Probleme anzugehen.

Praxistipps:

  • Unternehmen sollten ihre Kostenstrukturen überprüfen und nach Möglichkeiten zur Kostensenkung suchen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
  • Die Förderung von nachhaltigen Immobilienprojekten und die Anpassung an die steigende Nachfrage nach ESG-konformen Flächen könnten Chancen bieten.
  • Die Zusammenarbeit mit Experten und Branchenverbänden, um gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, ist unerlässlich.

Die Ergebnisse der Sommerbefragung des ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex 2023 unterstreichen die anhaltenden Herausforderungen in der Immobilienbranche. Es ist an der Zeit, kreative Lösungen zu finden und die Zukunft dieser wichtigen Branche zu gestalten. Trotz der aktuellen Schwierigkeiten gibt es Potenzial für Wachstum und Innovation, wenn die richtigen Schritte unternommen werden. Wir sollten optimistisch bleiben und gemeinsam an einer positiven Veränderung arbeiten.

Ein Artikel von
Shari Heep
Gründerin und CEO

Shari Heep ist Juristin mit Fokus auf IT- Recht und Gründerin & CEO von SCALARA. Sie hat schon seit ihrem Abitur in der familiären Hausverwaltung mitgearbeitet und dort vor allem die digitale Transformation vorangetrieben. Durch ihre praktische Erfahrung aus der Immobilien- und Verwaltungsbranche kennt sie die Herausforderungen der Branche sehr genau.
Mit der Gründung von SCALARA hat Shari ihre Leidenschaft für alles Digitale mit ihren Verwalterwurzeln verbunden.

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